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Wichtige Straßen, die nach Tibet führen, sind: Qingzang-Straße (Qinghai-Tibet), Chuanzang-Straße (Sichuan-Tibet), Dianzang-Straße (Yunnan-Straße), Xinzang-Straße (Xinjiang-Tibet) und Zhongni-Straße (Lhasa-Katmandu).
Qingzang-Straße (Xining - Lhasa)
Die Qingzang-Straße ist die längste und am höchsten gelegene Asphaltstraße der Welt. Von Xining, der Provinzhauptstadt von Qinghai, führt sie über die Berge Riyueshan (3468 m), Xiangpishan (3817 m), und die Orte Caka, Dulan, Golmud (2780 m), dann südwärts über Kunlunqiao (3400 m), den Kunlun-Pass (3776 m), Wudaoliang (5200 m), den Fenghuo-Pass (5100 m), die große Brücke des Tuotuo-Flusses (4500 m), Yanshiping (4780 m), den Tanggula-Pass (5231 m), Nagqu (4500 m) und Yangbajain (4230 m) nach Lhasa (3658 m) mit einer Gesamtlänge von 1944 km (der Streckenabschnitt zwischen Golmud und Lhasa misst allein 1161 km). Die Qingzang-Straße führt durch die Gobi-Wüste und Dauerfrostböden, über das Qingnan-Zangbei-Plateau, vorbei am Qinghai-See, dem größten Salzsee Chinas, für 30 Flüsse, den Tuotuo-Fluss, den Oberlauf des Yangtse eingeschlossen sowie über 15 Gebirge. Die Durchschnittshöhe liegt bei über 4000 m.
Die Qingzang-Straße ist ein Streckenabschnitt der 3864 km 1angen Staatsstraße 109 (Beijing-Yinchuan-Lanzhou-Xining-Golmud-Lhasa). Als die Qingzang-Straße 1954 dem Verkehr übergeben wurde, war sie 2100 km lang. In den 70er Jahren wurde die Straße mit Asphalt belegt und in den 80er Jahren zweimal umgebaut. Heute dauert die Fahrt von Xining nach Lhasa nur drei und von Golmud nach Lhasa sogar nur zwei Tage. Die Güter nach Tibet werden zu 85% auf dieser Straße transportiert. Diese Straße ist zugleich eine Wirtschaftsader und eine wichtige Verkehrslinie für den Tourismus.
Chuanzang-Straße (Chengdu - Lhasa)
Die Chuanzang-Straße verbindet Tibet mit anderen südwestlichen Provinzen und autonomen Gebieten. Sie führt von Chengdu über Ya’an, Kangding, Xinduqiao und dann in zwei Richtungen: die eine (Staatsstraße 3 1 8) führt von Xinduqiao über Yajiang, Batang, Markam und Zogang nach Bangda, dann auf der Staatsstraße 3 1 8 über Bomi und Nyingchi nach Lhasa (Chengdu-Lhasa 2171 km), oder aber man fährt von Bangda aus nordwärts über Qamdo und auf der Heichang-Straße (Nagqu-Qamdo) nach Lhasa; die andere (Staatsstraße 3 17) führt vorl Xinduqiao über Dawu, Ganzi und Dege nach Qamdo, dann entweder südwärts nach Bangda, also auf der Staatsstraße 318 über Bomi und Nyingchi nach Lhasa (Chengdu-Lhasa 2397 km), oder aber weiter auf der Staatsstraße 317 über Riwoqe, Dengqen, Baqen und Nagqu nach Lhasa (Chengdu-Lhasa 2342 km). Als die Chuanzang-Straße 1954 für den Verkehr freigegeben wurde, handelte es sich um die Straße Ganzi-Qamdo-Bangda-Bomi-Nyingchi. Sie verbindet innerhalb Tibets die drei Städte Qamdo, Nyingchi und Lhasa und acht Kreise, führt über das Hengduan-Gebirge, das Nyainqentanglha und das Gangdise, über mehr als zehn Flüsse wie den Jinsha, den Lancang, den Nujiang, den Parlung Zangbo, den Nyang und den Lhasa-Fluss.
Qamdo ist ein Hauptverkehrsknotenpunkt an der Chuanzang-Straße und der Schnittpunkt der Staatsstraßen 3 17, 3 l 8 und 214.
Dianzang-Straße (Kunming - Lhasa)
Die Dianzang-Straße führt von Xiaguan, Provinz Yunnan, westwärts nach Markam, dann nordwärts zur Strecke Batang-Qamdo der Chuanzang-Straße bzw. Südwärts zur Strecke Kunming-Wanding der Dianmian-Straße (Kunming-Myanmar). Die Straße ist 716 km lang und wurde 1974 dem Verkehr übergeben. Entlang dieser Straße hat man beste Gelegenheiten, sich mit den Sitten Und Gebräuchen verschiedener Nationalitäten vertraut zu machen und wunderschöne Landschaften zu betrachten. In Tibet kann man die malerische subtropische Landschaft in Yanjing, das Waldmeer am Hengduan-Gebirge und die herriche Landschaft der Bangda-Steppe bewundern und die wechselnden Blicke auf Bomi, Nyingchi und Qamdo genießen.
Xinzang-Straße (Kashgar - Lhasa)
Die Xinzang-Straße führt von Yecheng über den Shiquanhe-Fluss nach Lhatse und ist zum Teil mit der Staatsstraße 219 identisch. Die Bauarbeiten dafür begannen im April 1956 und endeten im Oktober 1957. Danach wurde die Straße mehrmals umgebaut. Die Strecke zwischen Yecheng und Shiquanhe ist nun 1080 km lang und damit kürzer als zu Beginn der Inbetriebnahme der Straße. Die Xinzang-Straße windet sich durch das Kunlun-Gebirge. 915 km der Straße liegen über 4000 m hoch und 130 km sogar über 5000 m. Die beste Reisezeit liegt in den Monaten Juli und August.
Zhongni-Straße (Lhasa - Kathmandu)
Die Zhongni-Straße führt von Lhasa über Quxu, Shigatse, Lhatse, Tingri, Nyalam, Zham und die Freundschaftsbrücke (Youyi-Brücke) nach Katmandu. Die Gesamtlänge beträgt 861 km. Die Strecke Lhasa-Nyalam ist ein Teil der Staatsstraße 318. Die Strecke Tingri-Freundschaftsbrücke (die Grenzbrücke) wurde im Juni l965 erbaut und dem Verkehr übergeben.
Für die Busfahrt nach Tibet ist die Qingzang-Straße die beste Route. Zügiger Verkehr,kurze Fahrzeit, geringe Kosten und hohe Bequemlichkeit sind als Vorteile zu nennen. Busverkehr gibt es zu allen vier Jahreszeiten. Auf der Chuanzang, Dianzang- und Xinzang-Straße fahren zwar auch Linienbusse, aber aus naturbedingten Gründen sind manche Strecken oft gesperrt, so dass der regelmäßige Verkehr oft unterbrochen werden muß, besonders in der Regenzeit und im Winter.
Für ausländische Touristen sind die Zhongni-Straße oder die Fluglinie Lhasa-Katmandu eine gute Wahl. Von der Grenzstadt Zham aus kann man auf der Zhongni-Straße nach Katmandu ausreisen oder nach Nyalam, Tingri, Sakya, Shigatse und Lhasa einreisen. Außerdem kann man auch von der Grenzstadt Yadong nach Sikkim, Bhutan oder Indien ausreisen bzw. nach Gyantse, Shigatse und Lhasa einreisen. Auch die Grenzstädte Burang, Gyirong und Riwo sind offen, allerdings muss man dann etliche Strecken zu Fuß bewältigen; außer Pilgern und Grenzbewohnern wählen daher nur wenige Touristen diese Routen.
Zwischen Lhasa und anderen Städten und Marktflecken Tibets verkehren Fernbusse. Der Nahverkehr ist sehr gut entwickelt. Für besondere Routen und Fahrten kann man Erkundigungen in Reisebüros einziehen oder auch mit privaten Leasingfirmen über einen Kfz-Verleih verhandeln. Je nach Entfernung, Straßenqualitat, Bustyp und Jahreszeit sind die Leihgebühren recht unterschiedlich.
Radtouren werden nun auch in Tibet populär. Solche Reisen sind strapaziös, haben aber durchaus Vorteile. Immer mehr Touristen machen solche Touren. Die Fahrräder werden nach Stunden oder Tagen ausgeliehen und bezahlt. Um abseits der Straßen auf Tour zu gehen, sind Pferde oder Yaks unersetzlich; ohne sie ist keine Besichtungstour weitab der Straßen möglich. Man kann die Tiere in den Kreisstädten, bei den Sitzen der Gemeinderegierungen, in den Siedlungen der Hirten, in Dörfern oder in Klöstern mieten.